Open BTU: Klimakrise und ökonomische Schäden
1. Vortrag
Hochwasser in Deutschland – Gibt es eine Alternative zu staatlichen Hilfszahlungen?
Die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 hat einmal mehr deutlich gemacht: In Deutschland sind nur wenige Haushalte gegen Hochwasserschäden versichert, im Katastrophenfall unterstützt der Staat die Geschädigten mit Sofort- und Wiederaufbauhilfen aus Steuermitteln. Wo liegen die Probleme dieses Systems, und welche Alternativen gibt es? Ist zum Beispiel eine Pflichtversicherung gegen Hochwasserschäden nötig? Dieser Beitrag stellt die verschiedenen Optionen zur Gestaltung des Versicherungsmarktes für Hochwasserschäden aus ökonomischer Sicht dar.
Dozent:
Dr. Daniel Osberghaus, ZEW - Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim, Forschungsbereich „Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement
2. Vortrag
Indexbasierte Klimaversicherungen im globalen Süden: Das Beispiel Mongolei
Für Entwicklungsländer wird der durchschnittliche jährliche wirtschaftliche Schaden durch klimabedingte Katastrophen auf 24 Milliarden US Dollar im Zeitraum 1980-2020 geschätzt. Die meisten Schäden treten im Agrarsektor auf und treffen dort nicht selten die armen Landwirte mit existenzbedrohenden Folgen. Wir wollen anhand der Situation in der Mongolei diskutieren, ob der neue Ansatz der indexbasierten Klimaversicherungen, die automatisch Versicherungsprämien beim Eintritt bestimmter Wetterereignisse auszahlen, eine nachhaltige Lösung darstellen kann.
Dozentin:
Dr. Kati Krähnert, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e. V. (PIK), Arbeitsgruppe „Anpassung in Agrarsystemen"
3. Vortrag
Soll der Staat Versicherungen der Landwirte in Deutschland vor Extremwetterereignissen finanziell unterstützen?
In Deutschland ist die Landwirtschaft eine der am meisten vom Klimawandel betroffenen Wirtschaftszweige. Laut Experten werden Wasserknappheit und anhaltende Dürreperioden wie in den Extremsommern 2018 und 2019 und damit einhergehende Ernteausfälle in der Zukunft häufiger vorkommen. Der Deutsche Bauernverband fordert Unterstützung der Landwirte für Versicherungen gegen Extremwetterereignisse aus Steuermitteln. Gibt es ökonomische Argumente für solche Forderungen? Was spricht gegen sie? Welche Alternativen haben Landwirte?
Dozent:
Prof. Dr. Frank Wätzold, BTU, Lehrstuhl für VWL, insbesondere Umweltökonomie
Moderation des Vortragsabends:
Dr. Lutz Philip Hecker, BTU, Lehrstuhl für VWL, insbesondere Umweltökonomie & Thomas Hasenauer, BTU, Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung
Zur Vorlesungsreihe »Open BTU«
Vom 13. Oktober 2021 bis zum 08. Dezember 2021 bietet die öffentliche Online-Vorlesungsreihe "Open BTU" interessante Einblicke in spannende Wissenschaftsgebiete. Dabei geht es in diesem Semester um die Themen „Geldpolitik in Zeiten von Klimakrise und Corona“, „Europäische Bildungspoltik“ und „Klimawandel und ökonomische Schäden“. In die interdisziplinären Vorträge fließen aktuelle Forschungsansätze der BTU Cottbus-Senftenberg ein.
Mit diesem für alle Interessierten offenen Bildungsformat unterstützt das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der Universität lebenslanges Lernen und fördert den Wissens- und Ideentransfer in der Region, indem es gesellschaftlich relevante Fragestellungen aufgreift. Dabei kooperiert die BTU mit anderen Hochschulen und Institutionen. Nach jedem Vortrag besteht die Gelegenheit für Fragen und den Austausch mit den Referierenden. Interessierte sind herzlich eingeladen, an dem breit gefächerten Veranstaltungsangebot teilzunehmen.
Die Vorlesungen finden online statt. Die Zugangsdaten können Sie rechtzeitig vor den jeweiligen Vorträgen auf der Webseite der Open BTU finden, oder hier klicken.
Bemerkung zum Termin:
Der Besuch der Vortragsreihe Open BTU ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich. Nach jedem Vortrag haben Sie die Gelegenheit mit den Referierenden in den Austausch zu gehen.