Antisemitismus im Alltag: Eindrückliche Lesung von Juna Grossmann im Spreekino Spremberg

Am 18. September 2024 fand im Spreekino Spremberg eine Lesung der Autorin Juna Grossmann statt, die aus ihrem Buch vortrug: „Schonzeit vorbei: Über das Leben mit dem täglichen Antisemitismus“. Die Veranstaltung im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2024 bewegte das Publikum. Die Autorin schilderte persönliche Erlebnisse und alltägliche antisemitische Vorfälle. In der anschließenden Diskussion wurde darüber gesprochen, wo der Antisemitismus heute seinen Ursprung hat und wie die Gesellschaft dem nachhaltig entgegentreten kann.

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Juna Grossmanns Lesung „Schonzeit vorbei: Über das Leben mit dem täglichen Antisemitismus“ am 18. September 2024 im Spreekino Spremberg lud Interessierte ein und entwickelte sich zu einem intensiven und bewegenden Abend. Die Veranstaltung, welche im Rahmen der Vortragsreihe zum Wissenschaftsjahr 2024 stattfand, thematisierte Antisemitismus im Alltag und rückte das individuelle Erleben von Hass und Ausgrenzung in den Mittelpunkt.

Grossmann berichtete aus ihrer langjährigen Arbeit in Museen und Gedenkstätten sowie aus ihrem persönlichen Leben als jüdische Deutsche in Berlin. Besonders eindrücklich waren die Passagen, die sie aus ihrem Buch vorlas, in denen sie reale Dialoge und antisemitische Vorfälle schilderte, die ihr sowohl privat als auch im beruflichen Umfeld widerfahren sind. Die direkte, offene Art, mit welcher sie über diese Erlebnisse sprach, berührte das Publikum spürbar. Viele Besucher waren sichtlich betroffen von den geschilderten Erfahrungen.

Neben ihren eigenen Erlebnissen sprach Grossmann auch über antisemitische Situationen, die Freunde, Bekannte und Kollegen im Alltag erfahren haben. Diese persönlichen Schilderungen machten deutlich, wie sehr der alltägliche Antisemitismus das Leben vieler jüdischer Menschen in Deutschland beeinflusst. Aber auch, wie man sich diesem entgegenstellen kann und sollte. 

In der anschließenden Diskussionsrunde ermutigte Grossmann mit ihrer offenen Art zahlreiche Besucher eigene Erfahrungen zu teilen. Es entstand eine rege Debatte darüber, wo der heutige Antisemitismus seinen Ursprung hat und wie wir als Gesellschaft aktiv und nachhaltig gegen diese Hassform vorgehen können. Themen wie Bildung, Zivilcourage und die Notwendigkeit einer kritischen Erinnerungskultur standen dabei im Vordergrund.

Unser Dank gilt auch der Moderatorin Konstanze Schirmer, die souverän durch den Abend führte und den Raum für eine offene und respektvolle Diskussion schuf. Die Veranstaltung war ein gelungener Beitrag zur Vortragsreihe im Wissenschaftsjahr 2024.

Hinweise zu kommenden Veranstaltungen:

Der Abschluss der Vortragsreihe findet am Donnerstag den 10. Oktober 2024 statt. Thema „Unrechtsstaat oder Sozialparadies? DDR-Geschichte als andauernde Herausforderung der Aufarbeitung“, Vortragende Dr. Maria Nooke. 

Zusätzlich organisiert die Präsenzstelle Spremberg für alle Interessierten am Dienstag den 12. November 2024 eine Exkursion in die Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf unserer Website. Anmeldungen sind digital oder persönlich im Büro der Präsenzstelle in der Langen Straße 45 in Spremberg möglich.